Diabetischer Fuß
Moderne Behandlungsmethoden
Beim diabetischen Fuß handelt es sich um eine Spätfolge des Diabetes mellitus. Es sind praktisch immer beide Füße betroffen, in der Hauptsache handelt es sich um die Auswirkungen eines Nervenschadens (Neuropathie) und/oder einer Durchblutungsstörung (PAVK). Die Schäden können beträchtlich sein, entwickeln sich aber langsam - meist erst nach mehreren Jahren kommen diese zum Vorschein. Es kommt dann wegen der schlechten Durchblutung oft zum Absterben von einer oder mehreren Zehen (Gangrän) oder -häufiger- zur Entwicklung eines sogenannten neuropathischen (durch den Nervenschaden bedingt) Fußes mit Gefühllosigkeit, Schmerzlosigkeit und Geschwüren (Ulcus) an der Fußsohle. Typisch dafür ist der sogenannte unempfindliche und sehr trockene Fuß mit hoher Neigung zu eitrigen Entzündungen, besonders dann, wenn schon ein Geschwür vorhanden ist. Diese Erscheinungen können sehr gefährlich - ja lebensbedrohend werden wenn z.B. eine Sepsis ("Blutvergiftung") eintritt, manchmal ist dann nur mehr die Amputation eines Fußes oder Unterschenkels möglich.
Alle diese Gefahren lassen sich prinzipiell bei frühzeitigem Erkennen des diabetischen Fußes gut vermeiden bzw. behandeln. Der Patient mit einem diabetischen Fuß wird in der Regel konservativ behandelt, das heißt Operationen am Fuß stellen die Ausnahme dar. Die ordnungsgemäße Versorgung mit Einlagen und orthopädischem Schuhwerk reicht fast immer aus, um die Entstehung von Geschwüren (und damit Infektionen) zu verhindern.
Als ehemaliger langjähriger Leiter der Spezialambulanz "diabetischer Fuß" an der Univ,-Klinik für Orthopädie im LKH Salzburg kann ich sagen, dass zur Behandlung des diabetischen Fußes nur das rechtzeitige Erkennen und das konsequente Behandeln auch durch mehrere verschiedene Fächer wie Orthopädie, Gefäßchirurgie, Angiologie etc. zum Erfolg führt. Eine zentrale Rolle in dieser Vernetzung spielt dabei der Hausarzt, beim diabetischen Fuß sind auch nichtärztliche Disziplinen wie Orthopädieschuhmacher, Orthopädietechniker, Fußpfleger usw. im therapeutischen Konzept zwingend notwendig.